Entwicklungsprobleme durch Schlafstörungen bei Kindern
Neue Behandlungsmethode aus den USA jetzt in der American Sleep Clinic in Frankfurt
Schnarchen und Atemstörungen bei Kindern sind folgenreicher als allgemein angenommen. Schul- und Entwicklungsprobleme können durch das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) entstehen oder aber auch aufgrund von Tagesschläfrigkeit . Darum raten Experten, dass zur richtigen Diagnose zuerst eine Untersuchung im Schlaflabor erfolgen sollte, bevor eine Therapie mit Medikamenten wie z.B. Retalin, in Betracht gezogen wird. Zudem lassen sich Schlafstörungen jetzt bei Kindern leichter behandeln seitdem das neue erfolgreiche „TNI“-Verfahren (TNI = Transnasale Insufflation) aus den USA auch in der American Sleep Clinic in Frankfurt angewendet wird.

Frankfurt, 25. Januar 2010
. Etwa 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen leiden unter Schlafstörungen wie Schnarchen oder Schlafapnoe; Übergewichtige sind überproportional betroffen. Anders als gemeinhin angenommen ist aber auch das „normale“ Schnarchen (ohne Atemstillstände) in jungen Jahren alles andere als harmlos, da sich das Gehirn noch in der Entwicklung befindet.

Benachteiligungen im sozialen Alltag
Die Beeinträchtigung des Schlafs durch Schnarchen und Schlafapnoe wird bei Kindern häufig übersehen, da Kinder – anders als Erwachsene – tagsüber nicht schläfrig sind. Hier äußert sich die Tagesmüdigkeit in Form von Hyperaktivität, Konzentrationsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizite und vor allem in gefährlichen Entwicklungsverzögerungen, die eine lebenslange Benachteiligung im sozialen und späteren beruflichen Alltag mit sich bringen können. Somit haben Schlafstörungen bei Kindern nicht nur die gleiche Symptomatik wie beim Aufmerksamkeits-defizitsyndrom (ADHS), sondern vor allem auch die gleichen negativen Folgen für die Entwicklung.

Dr. Riccardo Stoohs von der American Sleep Clinic in Frankfurt am Main sowie die US-Schlafforscher und -Pädiater Dr. Brian McGinley und Dr. Hartmut Schneider von der Johns Hopkins University, Baltimore, gehen davon aus, dass bei Kindern mit entsprechenden Auffälligkeiten die Diagnose ADHS zu häufig und zu schnell gestellt und daher auch falsch therapiert wird. Denn Schlafstörungen werden von Kindern tagsüber durch ähnliches Verhalten wie bei ADHS kompensiert. Bevor also ADHS (zumeist mit Retalin) therapiert wird, sollten auch Schlafstörungen als Ursache in Erwägung gezogen werden.

Neue Behandlungsmethode aus den USA
Häufig behebt das Entfernen der Mandeln bei Kindern das Schnarchen, jedoch bleiben bei etwa 30 Prozent der Kinder auch danach Schlafstörungen akut. Sie benötigen dann eine Therapie, damit sich gesundheitliche oder schulische Probleme nicht weiter verstärken. Bisher wurden Schnarchen und atmungsbedingten Schlafstörungen mit der Atemmaske (CPAP) behandelt, die jedoch in fast zwei Drittel aller Fälle von Kindern und Eltern abgelehnt wird, weil sie sehr unbequem ist und aufgrund von Schlauch und Maske für Kinder unheimlich aussieht.

Prof. Schneider hat zusammen mit dem Kinderarzt Dr. McGinley nach einer alternativen Lösung geforscht und entwickelte das „TNI“-Verfahren. Dem Patienten wird dabei eine leichte, dünne Plastikkanüle angelegt, die einen Strom angewärmter und angefeuchteter Luft sanft in die Nase bläst. Diese Form der Therapie ist weitaus angenehmer und wird daher ungleich besser akzeptiert.

TNI-Testreihe – Ergebnisse bereits in den USA veröffentlicht
Die beiden Wissenschaftler haben vor kurzem in der international renommierten US-Fachzeitschrift „Pediatrics“ die Ergebnisse einer aktuellen Testreihe zur TNI-Methode vorgestellt. Sie belegt eindeutig ihre Wirksamkeit bei Kindern. Untersucht wurden dabei zwölf Teilnehmer zwischen neun und elf Jahren die wegen Schlafapnoe seit Jahren erfolglos (Tonsillektomie, CPAP-Maske) behandelt wurden. Fast alle Kinder hatten ADHS- ähnliche Beschwerden mit Lernbehinderungen. Die Forscher fanden heraus, dass Schnarchen und die Atemstillstände nicht effektiv therapiert waren und eine „Stressatmung“ im Schlaf vorlag. Die Studie belegt, dass beim Einschalten des TNI-Geräts die Atemstillstände verschwanden und die Stressatmung beseitigt wurde. Die beiden Schlafmediziner gehen davon aus, dass TNI in Zukunft die angenehmste und erfolgreichste Therapie bei Kindern mit Schlafapnoe und Schnarchen wird, insbesondere bei denjenigen, bei denen eine Operation nicht in Frage kommt (medizinisch oder auf Wunsch der Eltern) oder erfolglos war.

Das neue Verfahren hat für Deutschland die Zulassung erhalten und wird nun erstmalig in Deutschland von Prof. Stoohs und Prof.Schneider in der American Sleep Clinic in Frankfurt am Main angewendet.

Weitere Informationen:
American Sleep Clinic
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Fax: 069 – 80 880 779
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