Stottern - nicht die Schuld ungeduldiger Eltern

Spätestens nach vier Monaten Sprachtherapeuten einschalten
Die weitverbreitete Ansicht, dass ungeduldige Eltern schuld am Stottern ihrer Kinder sind, ist falsch. Das schreibt der Berliner Diplompsychologe und Psychoanalytiker Professor Dr. Wolfgang Wendlandt in einem Beitrag für die Apothekenzeitschrift "Gesundheit". Wären die Eltern schuld, gäbe es wahrscheinlich wesentlich mehr stotternde Menschen. Fast alle Kinder machen im Alter von etwa drei bis fünf Jahren eine Phase durch, in der sie nicht so flüssig sprechen: das sogenannte "Entwicklungsstottern". Ist dies allerdings nicht nach spätestens vier Monaten ausgestanden, empfiehlt Professor Wendlandt, einen Sprachtherapeuten zu Rate zu ziehen.

Je früher ein beginnendes "echtes" Stottern behandelt würde, desto besser seien die Erfolgsaussichten. Weitere gängige Vorurteile, Stotternde seien weniger intelligent oder hätten von vornherein einen psychischen "Knacks" sind durch viele Studien widerlegt worden: Betroffene unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht vom Durchschnittsbürger.

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