Vorsicht, wenn sich bei Neugeborenen die Haut gelb färbt
Eigentlich eine positive Entwicklung: Mutter und Kind verlassen immer häufiger kurz nach der Entbindung die Klinik. Nachteil: Manchmal wird daher nicht rechtzeitig erkannt, wenn das Baby eine Neugeborenen-Gelbsucht entwickelt. „Die medizinische Überwachung ist daheim nicht gewährleistet.“, erklärt Dr. Monika Berns, Oberärztin an der Klinik für Neonatologie an der Berliner Charité im Apothekenmagazin BABY und Familie. Bei etwa drei bis fünf Prozent der Neugeborenen müsse die meist harmlose Erkrankung jedoch behandelt werden.

Die Medizinerin rät daher allen Eltern, auf typische Symptome zu achten: Babys Haut färbt sich gelb, später auch das Weiß der Augen. Weitere Zeichen einer fortgeschrittenen Erkrankung: Die Kinder werden schläfrig, trinken schlechter als gesunde, schlafen immer wieder beim Füttern ein. „Vor allem, wenn dies um den vierten, fünften Lebenstag herum geschieht, sollten Eltern aufmerksam werden und zum Arzt gehen“, so Dr. Berns. Neugeborenengelbsucht ist typisch, da die unreife Leber des Kindes den gelben Blutfarbstoff Bilirubin nicht ausreichend abbauen kann. Bei starker Gelbsucht wird das Kind mit blauem Licht bestrahlt, die Behandlung ist schmerzlos. Unbehandelt kann die Erkrankung sonst das Gehirn schädigen und beispielsweise Schwerhörigkeit auslösen. Quelle: Apothekenmagazin Baby und Familie 4/2006