Bonn. Wenn die Sonne scheint, gibt es für kleine Kinder nichts Schöneres als Planschen nach Herzenslust. Für Mutter und Vater ist mit dem heimischen Badespaß jedoch erhöhte Aufmerksamkeit verbunden. Häufig enthalten Planschbecken gesundheitsgefährdende Bakterien. Außerdem gilt: Ohne klare Badeordnung für den eigenen Garten ist die Unfallgefahr beim Schwimmen im „Mini-Pool“ groß.
Aufsicht beim Baden unerlässlich
Im Planschbecken sollten kleine Kinder immer beaufsichtigt werden. Selbst bei niedrigem Wasserstand bestehe die Gefahr des Ertrinkens, warnt Martina Abel, Geschäftsführerin der BAG Mehr Sicherheit für Kinder in Bonn. „Um das Becken herum ist es oft glatt. Beim Toben können die Kinder daher leicht ausrutschen und ins Wasser fallen. Bei kleinen Kindern liegt der Körperschwerpunkt sehr hoch, sie fallen häufig auf den Kopf, können untertauchen und im schlimmsten Fall nicht mehr aus eigener Kraft auftauchen“, erklärt die Kindersicherheits-Expertin.
In größeren Planschbecken sollten kleine Kinder Schwimmflügel mit jeweils zwei Luftkammern tragen; sie bieten jedoch keine hundertprozentige Sicherheit. Grundsätzlich raten die Fachleute von der BAG von Schwimmreifen ab: Kinder können leicht durch sie hindurch rutschen. “Eltern sollten ihre Sprösslinge erst ins Planschbecken lassen, wenn sie laufen können“, sagt Martina Abel.
Unangenehme Badegäste
Bauchkrämpfe, Erbrechen und Durchfall gehören manchmal zu den Begleiterscheinungen des Schwimmspaßes im Planschbecken. „Schuld daran sind Keime im Wasser, die das Badeparadies befallen haben. Vor allem wenn das Wasser tagelang steht und das Thermometer 25 Grad-Marke erreicht hat, haben die Bakterien beste Vermehrungsbedingungen“, sagt Dr. Herbert Lichtnecker, Leiter des Instituts für Umwelt- und Arbeitsmedizin in Erkrath. Am häufigsten tritt der Fäkalkeim „Escheria coli“ auf. Auch bei sehr reinlicher Körperpflege ist nicht zu vermeiden, dass er ins Wasser gelangt. Ebenfalls ein Problem: Pilzinfektionen und Warzenerreger im Badewasser. Um die Keime zu bekämpfen, sollten die Mini-Poolbesitzer das Wasser alle zwei bis drei Tage wechseln. Bei sommerlichen Temperaturen und vielen badefreudigen Besuchern ist sogar der tägliche Austausch des Wassers auch von größeren Planschbecken zu befürworten.
Die BAG Sicherheits-Tipps im Überblick
- Lassen Sie Kinder nicht unbeaufsichtigt baden. Selbst im Planschbecken können sie ertrinken! Sorgen Sie für Rutschsicherheit.
- Auch im knietiefen Planschbecken sollten Sie kleineren Kindern die Nutzung immer nur unter Aufsicht gestatten.
- Bottiche und Regentonnen können gefährlich werden. Sie sollten mit abschließbaren Deckeln gesichert sein.
- Schwimmbecken und Gartenteiche durch Schutzgitter sichern. Am besten eignet sich die Einfriedung durch Zäune mit absperrbaren Zugängen. Bloße Abdeckungen reichen nicht aus, da Kinder darunter geraten und ertrinken können.
- Gefahrenquellen befinden sich nicht immer nur auf dem eigenen Grundstück. Der Bach dahinter oder der Fischteich des Nachbarn wirken wie ein Magnet auf Kinder. Stellen Sie sicher, dass kein unbeaufsichtigter Zugang möglich ist.
- Wer sein Kind frühzeitig Schritt für Schritt ans Wasser gewöhnt und ihm im Alter von etwa vier Jahren das Schwimmen beibringt, trägt zur Unfallverhütung bei.
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